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Město Jirkov
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Schloss Rotenhaus

Schloss Rothenhaus

 

Die Ursprüngliche Burg Borek, wurde vom Geschlecht Kraa vor 1415 erbaut. Der weitere Besitzer, Václav von Moravěves und von Kopisty war ein Katholik und die Burg wurde in den Jahren 1421, 1432 und 1433 von Hussiten erobert und niedergebrannt. Im 15. Jahrhundert wurde die Burg umgebaut, rot angestrichen und bekam ihren neuen Nahmen – Červený hrádek (rotes Schlößchen).

Im Laufe der Zeit bewohnten die Burg mehrere Geschlechte – von Konipas, Ojíř von Očedělice, seit 1472 das Geschlecht Glatz von Starý Dvůr. Der letzte von ihnen, Lorenz Glatz hinterließ die Herrschaft seiner Tochter Anna, verheiratet mit Herrn Šebestián von Veitmille, Herrn von Chomutov. Šebestián war in der Zeit des Schmalkaldskrieges der höchste Feldmarschall von Tschechien. 1547 wurde die Burg für kurze Zeit erobert von den Sachsen, aber Šebestián bekam die Burg zurück. Seine Erben verkauften den Herrenhof an Kryštov von Karlovice. Kryštov war an dem Herrenhof nicht besonders interessiert, verkaufte ihn schrittweise und behielt für sich nur die Steinmetzhütte und die Schacht. Ab 1576 gehörte die Burg seinem Stiefsohn Augustin Gersdorf von Gersdorf.

Im Jahr 1578 kaufte die Burg und Herrschaft Bohuslav SchlossHasištejnský von Lobkovic, Besitzer der Herrschaft Chomutov (Komotau). Sein Sohn und sein Neffe, Jiří Popel von Lobkovic waren harte Katholiken. Mit Hilfe der Jesuiten bestraften sie den Aufstand der Komotauer, viele Rebelen wurden eingespert, zwei von ihnen wurden zum Tode verurteilt und auf der Burg hingerichtet. Den Komotauern wurden sämtliche Privilegia genommen. Nach drei Jahren, 1594 wurde Jiří Popel vom Kaise Rudolf II in den Kerker gesezt. Im Jahre 1605 kaufte ein Teil der Herrschaft, mit der Burg, mit Jirkov in Blatná und mit 24 Dörfer Adam Hrzán von Harasov.

Adam Hrzán von Harasov unterschtützte 1618 den Aufstand der Stände, war nach seinem Tode (1619) für die Unterstützung beschuldigt und seine drei Söhne wurden bestraft und mussten ihres Bauerngut in Lanškroun als Opfer bringen. Im 30-jährigen Kriege wurde die Burg mehrmals belagert, erobert und zweimal niedergebrant. Ende der dreissiger Jahre starb Jan, Erbe des Adam Hrzán. Die Witwe heiratete den Kaiserischen Oberst Morzin, deres Heer zur Zeit Chomutov belagerte. Červený Hrádek erwarb Axellill von Leffatad in der Hoffnung, die Schweden halten ihren Sieg fest in den Händen. (Die schwedische Königen beschenkte ihre Oberste bei Sieg mit tschechischen Herrenhöfen). Der Krieg nahm in den 40. Jahren aber ein anderes Ende und die Herrenhöfe kehrten zu ihren ursprünglichen Besitzer zurück.

Besitzer des Herrenhofes wurde 1646 Jan Adam, Sohn des Jan Hrzán. Seit 1660 war Jan Adam der tschechische Stadthalter und Reichsgraf und Besitzer einer zerstörter Ruine. Auf den restlichen Burgteilen lies er ein neues Objekt errichten. Der Bau des Schlosses dauerte 20 Jahre (1655 – 1675). Einer Reihe Indizien nach war der Architekt des Schlosses Antonio della Porta, welcher zur Zeit in Nordböhmen tätig war. Autor der Stuckarbeiten war Jan Spatz aus Prag. Im ersten Geschoss befindet sich der Rittersal, der schönste Raum des Schlosses. Im Rittersal bewundern wir Mythologische Skulpturen und Gemälde mit Schlachtszenen. Wertvoll ist die Verzierung der Kapelle. Nach dem Tode von Jan Adam im Februar 1681 besaß das Schloss sein Sohn Ferdinand Maxmilián. Im Jahre 1687 und 1688 wirkte im Schloss der Bildhauer Jan Brokoff. Er erstellte mehrere Skulpturen, 2 Brunnen, Vasen und weitere Werke. Im Červený Hrádek kam zur Welt sein Sohn Ferdinand Maxmilián, einer der berühmtesten Bildhauer der Barockzeit. In den Jahren 1696 – 97 besassen das Schloss drei Söhne Hrzán - Ferdinand Maxmilián, Arnošt Karel und Zikmund Vilém. Im Jahr 1707 kaufte den Herrenhof Ondřej von Lichtenschtein, nach seinem Tode besaß ihn die Tochter Dominika. Dominika war verheiratet mit Fürst Jindřich (Friedrich) von Auersberg.

Im Jahr 1742, in Zeiten, als die Kaiserin Marie Teresia mit halb Europa den Krieg führte, wurde das Schloss von französischen Dragonern, Sächsischer Besatzung und Reitern aus Bayern besetzt. Die Bayern unterlagen später den Ungarischen Husaren. Im Laufe des Siebenjährigen Krieges besetzten das Schloss die Preussen und nach Ausplünderung des Herrenhofes wurde das Schloss vom Jan Adam von Auersberg um 1766 wiederhergestellt.

Interier1771 beginnt die Epoche des Geschlechtes Rottenham. Den Herrenhof kaufte Jan Alexandr, nach sechs Jahren wurde Besitzer des Herrenhofes sein Sohn Jindřich František, der Östereichische Minister und President des Gerichtshofes. Jindřich František war einer der bedeutungsvollsten Männer seiner Zeit. Er gründete eine Reihe von Textilmanufakturen, Eisenhüttenwerken ( Gabriel-Hütte bei Brandov) und eine Holzproduktion in Kálek bei Jirkov. Er lies das Schloss weiter wiederherstellen, die Kapelle wurde angebaut, errichtet wurde die Bibliothek und der englische Garten. Die Baumschule im Orte Blatná war die Erste von dieser Einrichtungen in Östereich.

Nach dem Tode des Jindřich František von Rottenham 1809 übernahm den Herrenhof seine mit Graf Buquoy verheiratete Tochter Gabrielle. Sie unterstützte Kunst und Literatur, in ihren Diensten wirkte Jan Křtitel Tomášek, ein berühmter Komponist. Jiří Buquoy war ein hoch gebildeter Mann, er unterstützte die Industrie und Glassproduktion. Im Jahr 1863 übernahm den Herrenhof seine Tochter Isabella, Gräfin von Trautmannsdorf und später ihre Tochter Gabrielle, verheiratet mit Prinz Ludvík Hohenlohe-Langenburg. Ab 1892 besorgte den Herrenhof ihr Sohn Gottfried Hohenlohe und führte weitere Ausgestalltungen des Schlosses durch.

Das Geschlecht Hohenlohe-Langenburg war das letzte Adelsgeschlecht, dem der Herrenhof mit Schloss gehörte. Gottfried hatte 6 Kinder, das Schloss erbte sein Sohn Max Egon. Die Geschwister führten mit seinem Bruder über die Erbschaften in Chomutov und später in Leipzig längere Zeiten erfolglosen Streit. Im August 1938 ermöglichte Max Egon dem Führer der Sudetendeutschen K. Henlein und Lord Runciman ein Gepräch, welches zum Beginn des Münchener Abkommen führte. Das Schloss wurde durch diese Tat unrühmlich in die Geschichte eingeschrieben. Aus diesem Grunde wurde das Schloss 1945 beschlagnahmt und weiterer Streit der Geschwister wurde gegenstandslos.

Eine kurze Zeit noch nach der Nationalisierung war Kapelledas Schloss zugänglich. Danach diente es als Erholungsheim für Kinder und Verwaltung des Invaliedenheime für ausländische Soldaten. Später war im Schloss ein Heim für griechische Kinder, und eine Lehranstalt für bergmännische Lehrlinge und Lehranstalt der Chemiebetriebe Záluží bei Most (Brix). Im Laufe von zwanzig Jahre nach 1945 wurde das Schloss langsam baufällig. Nur für den Park und Wildpark sorgte der Waldbetrieb Janov. Die ursprüngliche Ausstattung des Schlosses wurde in Jahren 1945-46 signiert und verfrachtet an verschiedene Stellen. Von Orten, wo sich die Inventare befinden, fehlt jede Spur. Eine Übersicht gibt es nur über die Bibliothek und Gemälde. Einige Gemälde befinden sich am Schloss Krásný Dvůr, in Benešov nad Ploučnicí und im Museum in Chomutov. Ab 1967 wurde das Schloss eingerichtet zum Erholungsheim für Erwachsene, am Ende diente es als Pflegeheim für langfristige Patiente und Rehabilisationsabteilung des Krankenhauses.

Das Interieur und Exterieur wurde in den letzten Jahren nach 1989 wunderbar restauriert, im Erdgeschoss befinden sich Holzskulpturen, Museum, in den Stockwerken sind alle Räume, incl. Rittersal zugänglich. Die zerstörte Schlosskapelle wurde restauriert und wurde mit einer neuen Orgel ausgestattet. Im Jahr 2004 erhielt das Schloss eine wunderbare Nachtbeleuchtung und ist von größter Weite sichtbar. Zur Zeit wurde das Schloss zum kulturellen und gesellschaftlichen Zenter der Stadt Jirkov. Seine Programme der kulturellen Saison locken Besucher nicht nur von naher Umgebung, aber auch von anderen Orten der Republik.

Die KVIZ Organization gewährleistet den Betrieb des Schlosses mit seiner Besichtigungstrasse, dem Restaurant mit einer Weinstube, einem Hotel, Wellnesszentrum und einer Schulungseinrichtung. Auf dem Schloss werden standesamtliche wie auch kirchliche Trauungen im Rittersaal, in der Kapelle oder unter freiem Himmel durchgeführt.

http://www.zamek-cerveny-hradek.cz

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